Autor: rsc

Wittener Himmelfahrt 2016 Fazit

Wir bedanken uns bei den TeilnehmerInnnen der Wittener Himmelfahrt 2016 und hoffen wir sehen uns zur Wittener Himmelfahrt am 25. Mai 2017 wieder. Wir freuen uns über positive und auch über negative Kritik.

Leider stürzte jemand und musste ins Krankenhaus 🙁
Gute Besserung und nächstes Jahr gibt es dafür eine doppelte Ration an der Joghurtkontrolle!

Einige Schnappschüsse der Wittener Himmelfahrt 2016 finden sich im Fotoalbum.
Viel Spass!

@rscwitten.de E-Mail Adresse für Mitglieder

Sie haben Post!

Ab 5.5.2016 hat jedes Vereinsmitglied eine E-Mail Adresse in der Form:
vorname.nachname@rscwitten.de
(rscwitten.de NICHT rsc-witten.de)
Die E-Mail Adresse ist eine Weiterleitung an die in den Stammdaten angegebene E-Mail Adresse.
Viel Spaß beim mailen!

Wittener Himmelfahrt mit scan&bike

Auch wir finden das es wichtigeres gibt als in einer Anmeldeschlange zu stehen.
Deswegen scheuen wir keine Kosten und Mühen und werden am 5.5.2016 erstmalig scan&bike für die Anmeldung einsetzen.
scan&bike ist das elektronische Einschreibsystem für Radsportveranstaltungen
Bringe auch Du Deinen QR-Code mit und profitiere von der schnelleren Anmeldung:
zur QR-Code Erstellung bei scan&bike.

 

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Karfreitagstour ist am Karsamstag

Liebe RuhrSüdler, aufgrund der unschönen Wetterprognose für Karfreitag und der besseren Vorhersage für Karsamstag findet unsere „Karfreitagsrunde“ alternativ auch am Karsamstag statt, zu gleichen Treffpunktzeiten und -orten.

 

Endura Alpentraum 2015

ENDURA Alpentraum 2015 – eine (Selbst-)Erfahrung auf 258 Km

 

Wer kennt das nicht: leider beim Ötztaler keinen Startplatz erhalten. Was nun? 2015 war der Alpentraum von Sonthofen (D) über sechs Pässe durch Österreich, Italien, Schweiz und wieder Italien nach Sulden am Ortler eine willkommene Alternative. „In einem Tag mit dem Rennrad über die Alpen“ hört sich ja ambitioniert an. Und:  wie die über 6.000 Höhenmeter schaffen und das bei meinem ersten Rennen dieser Art?

Vor dem Start
 

Nun, dazu bietet das Niederbergische Land zwischen Wuppertal,  Essen, Hattingen und Bochum einige zwar nicht so lange, aber knackige Touren, die ich zur Vorbereitung wöchentlich mehrmals fuhr. Zusätzlich legte ich im Juni 2015 im Uri (Schweiz) ein Passtraining ein (Tag 1 Susten, Grimmsel, Furka Pässe sowie Tag 2 Furka, Nufenen, St. Gotthard – gleichzeitig meine ersten erradelten Alpenpässe) ein und fuhr im Juli die Original Alpentraumstrecke in zwei  Etappen. Daher wusste ich: es kann zu schaffen sein, wenn alles glatt läuft.  Im August 2015 lernte ich dann beim Sauerland Extrem die RSC Ruhr-Süd Witten Truppe kennen, fand sofort Freunde unter den Gleichgesinnten und erhielt wertvolle Tipps für das Rennen am 12. September 2015.

 

Am 11. September erreichte ich Sonthofen mit, zugegebener Weise, etwas „Prüfungsstreß“ im Bauch. Es stand ja auch mein erstes Alpenrennen bevor und dazu nicht das einfachste. Das Einrollen erledigte ich an den Hängen um Sonthofen und für den Renntag war gutes Wetter vorhergesagt. Der Sohn des Hotelwirts ist ein erfahrener, mit Siegerpokalen bestens ausgestatteter Triathlet und MTB-ler. Von ihm erhielt ich noch ein paar hilfreiche Hinweise. Am Renntag hieß es: um 5 Uhr aufstehen, alles in Ruhe noch einmal durchgehen, Klamotten packen (es geht rauf immerhin hinauf bis auf 2.700 Meter) und ab zum Start. Um 06:30 Uhr ging es los bei etwa 13 Grad und in Erwartung eines sonnigen Tages. Den ersten Pass (Oberjochpass) fuhr ich locker hoch, ließ viele Mitstreiter passieren und das im Bewusstsein: da kommt noch was…  Nun ging es zunächst über das schöne Tannheimer Tal hinunter ins Lechtal. Vor der gefürchteten Auffahrt zum Hahntennjoch eine kurze Erfrischung nehmen und dann bei bis zu 14% Steigung hinauf auf über 2.000 Meter. Es kommt nicht oft vor, dass an diesem nördlichen Alpenjoch die Sonne scheint, aber am 15.9.15 war dies der Fall. Nach der flotten Abfahrt fuhr ich in einer Gruppe bis Landeck. Wer es nicht wusste wurde 10 km hinter Landeck vom Abzweig in Richtung Fließ kalt überrascht: hier geht’s

Höhenprofil Endura Alpentraum 2015
 

schlappe 800 Höhenmeter bei fast immer um die 15% hinauf zur Piller Höhe und an diesem Knüppel  beendeten bereits die ersten Fahrer ihren persönlichen Alpentraum…  Den Blick auf das Zeitlimit für die Auffahrt zum Umbrail und Stilfser Joch in Laatsch um 15:30 Uhr gerichtet fuhr ich fix weiter. Wieder in einer Gruppe erreichte ich Nauders über die Norberts Hohe. Auch bei dieser Verpflegung genehmigte ich mir nur einen  kurzen Stopp. Dies war eine weise Entscheidung, denn am Rechenpass und Rechensee pfiff bei bestem Wetter ein starker Südwind um die 6 Bft, der den  Kitesurfern mehr  Spaß als mir machte, den er kam leider von vorne. Jetzt folgte meine stärkste Rennphase: im steifen Gegenwind fuhr ich vor der Gruppe mit Tempo Schnitt 30 Km/h und konnte das Zeitlimit in Laatsch dadurch um 20 Minuten unterbieten (dieses Limit ist übrigens nach der Erfahrung aus 2016 viel schwieriger zu unterbieten als die Ötztaler Zeitlimits). Nun folgten – mein Garmin zeigte mir bereits  190 km und 3.300 Höhenmeter an – nur noch  60 Km und schlappe 2.800 Höhenmeter. An der Auffahrt zum Umbrailpass wurde es frisch, denn der Südwind blies ab 1.800 Meter Höhe immer stärker und kälter.  Dank der guten Tipps von Bernd (dem Sohn des Wirts) hatte ich genügend Sachen zum Überziehen dabei. Am Umbrail auf 2.400 Metern kurz eine heiße Suppe einwerfen und dann ging‘s die 300 Höhenmeter hinauf zum Stilfser Joch, die Straße gesäumt vom ersten Herbstschnee. Es war ein unglaubliches Gefühl auf 2.700 Metern Höhe angekommen zu sein – aber: es war noch nicht zu Ende!

Die Startlinie in Sonthofen, nur noch  258km und gut 6000 Höhenmeter bis ins Ziel
 

Die Auffahrt zum Stilfser Joch über die Schweizer Seite und den Umbrail ist nicht so spektakulär wie die Rampe von Trafoi, weil die Kurven weiter sind. Aber dorthin folgte nun die rasante Abfahrt mit 60 bis 80 Km/h. Höchste Konzentration war gefragt, denn die 63 Serpentinen hinunter verzeihen keinen Fahrfehler und neben der Fahrbahn geht es mehrere Hundert Meter steil bergab. Ein Sturz auf dieser Strecke hätte sicherlich fatale Folgen. In Gomagoi, nach 11h 50m angekommen, hat man mit 5.500 Höhenmetern und 240 km ungefähr die Ötztaler Streckenwerte erreicht, darf zum krönenden Abschluss aber noch einmal 600 Höhenmeter bei 12 bis 16% Steigung hinauf ins 1.900 Meter hoch gelegene Sulden klettern.  Hier merkte ich dann erstmals meinen linken Oberschenkelmuskel, der mit ersten Krämpfen drohte. Durchbeißen war also angesagt. Ein unvergessliches Bild war als kurz vor Sulden die „1.000 Meter“ Fahne wehte;  ein sicheres Zeichen, dass das Ziel kurz bevor stand. Auf den letzten Metern hatte ich dann noch den Biss und Ehrgeiz zu einem kurzen Abschlußsprint…und dann, ja dann war es wirklich geschafft.

RSCler Martin im Zielbereich mit dem Finisher Trikot
 

Genau wie angekündigt: 252 Km und 6.080 Höhenmeter in knapp 13 Stunden. Atemberaubend. Mein großer Schatz Heike stand im Ziel und nahm mich in die Arme. Das Ziel war erreicht.

Momente, die man nie vergisst…

 

[su_youtube url=“https://www.youtube.com/watch?v=AkZ-Y12sB3M“]

 

Stilfser Joch 2015

Am 29. Dezember 2015 genoss Thomas Röhling ein autofreies Stilfser Joch, dessen Passhöhe er bei strahlend blauem Himmel  trotz einiger schneebedingter Schiebepassagen auf dem Rennrad erreicht hat. 

RSCler Thomas Röhling 

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Stravaaktivität

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Nürburgring 2014

RSCler Thomas Blasey startete 2014 und 2015 beim 24h Rennen am Nürburgring, auch grüne Hölle genannt.

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Anspruchsvoll und reizvoll ist der Nürburgring für Hobby-Sportler wie auch für ambitionierte Athleten.

Eine Runde über Grand Prix-Strecke und Nordschleife misst in der „Rad am Ring“-Version rund 26 Kilometer und hält neben knapp 80 Kurven auch über 500 Höhenmeter parat. Wie nicht anders zu erwarten ist der Rennstreckenasphalt perfekt und bietet vor allem in den kurvigen Bergab-Passagen ordentlich Grip. Bis zu 100 km/h wurden in der Fuchsröhre schon gemessen. Das ist aber keinesfalls Pflicht. Unvermeidbar hingegen ist der Anstieg zum Streckenabschnitt „Hohe Acht“ mit kurzfristig bis zu 17 Prozent Steigung. Spätestens hier verstehen auch Radsportler den Beinamen „Grüne Hölle“, den Formel 1-Legende Jackie Stewart dem Nürburgring in den 70er-Jahren verlieh.

Thomas Blasey hat sich dieser Herausforderung gestellt , die Steigungen und Abfahrten zu respektieren gelernt und viele tiefe Eindrücke gewonnen. 

Tims Erfahrungen

Rad am Ring 2010 – 24 Stunden im Viererteam am 21. / 22. August

 

Tims Bericht vom 10. September  2010

3 Wochen sind mittlerweile seit meiner Teilnahme an dem 24h-Rennen am Nürburgring vergangen. Ich hatte das Glück mit 3 Fahrern aus Mülheim in einem 4er-Team starten zu können, die bereits 2x an einer 24h-Veranstaltung teilgenommen hatten. Dementsprechend waren wir sehr gut organisiert. Wie sich im Laufe der Veranstaltung herausstellte war ein gut durchdachtes Fahrerlager mit Schlaf-, Rückzugs- und Kochmöglichkeiten das wichtigste für uns. Das scheinbar unerschöpfliche Nahrungsangebot, das unser Organisator herangeschafft hatte, war mit Sicherheit ein weiterer Faktor für unser gutes Abschneiden.

Vor dem Start wurde zunächst die Taktik besprochen. Wie sieht die Reihenfolge aus? Wie viele Runden bewältigt jeder Fahrer am Stück? Nehmen wir uns nachts mehr Zeit zum Schlafen und welches Ziel verfolgen wir überhaupt? Wir einigten uns letztendlich darauf, die gesamten 24h nach jeder Runde zu wechseln. Der Vorteil, den wir uns erhofften, war eine gute Zeit, da jeder Fahrer nur 26km am Stück zu fahren hatte und demnach keine Körner für eine zweite Runde sparen musste. Die Nachteile waren natürlich die kurze Regenerationszeit in der Nacht, und dass die zu fahrende Runde immer mit Vollgas zu absolvieren war. Hört sich bei 26km erst einmal leicht an. Die 550 Höhenmeter, die auf jeder Runde zu erklettern waren, erhöhen die Schwierigkeit der Aufgabe allerdings sehr. Unser Ziel hieß, nach Vorerfahrungen meiner anderen 3 Teamgefährten in den vergangenen Jahren, einen Platz zwischen 150 und 100, wenn alles wirklich gut läuft, zu erfahren. Immerhin hatten wir 700 Konkurrenzteams.

Um 13.15h stand ich als erster Fahrer meines Teams an der Startlinie und wartete nervös auf das Startsignal, welches von Rudi Altig gegeben wurde. Die Pistole knallte und schon ging es los. Ruck zuck wurde auf 50km/h und mehr beschleunigt. Ich hängte mich in die Spitzengruppe und fuhr eine super Runde in 41 Minuten. Den Transponder, der in einer leeren Radflasche steckte, übergab ich an unseren zweiten Fahrer, und ich hatte knappe 2h Zeit um mich zu erholen. Und ich war über jede Erholungspause in den 24h dankbar wie ich nach und nach zu spüren bekam.

Nach jeder Runde wertete ich meine Tourdaten aus. Von den 47 Minuten, die ich im Schnitt auf jeder meiner 7 Runden benötigte, lagen immer ungefähr 20 Minuten im Pulsbereich über 170s/min. Es war unglaublich  anstrengend! Aber nachdem jeder Fahrer eine Runde gedreht hatte, wurden wir für die harte Arbeit belohnt: Platz 71 von 700 Teams. Jetzt war unser Ehrgeiz geweckt und das Ziel wurde neu gesteckt:  ein Platz unter den ersten 100 Teams!

Bereits kurz vor der zweiten Runde, als ich zum warmfahren auf unserem Spinning-Rad saß, spürte ich meine Beine. Das Tempo in der ersten Runde hatte bereits Spuren hinterlassen. Das hatte ich nicht erwartet. Von Runde zu Runde konnte ich die wachsende Erschöpfung in der Muskulatur spüren. Dauernd im Sprint zu fahren kostet wahnsinnig Kraft. Die Pausen mussten dementsprechend für das Regenerieren und Auffüllen der verbrauchten Reserven genutzt werden. Aminosäuren und Magnesium taten ihr bestes. Sinnvolle Kohlenhydrate und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr waren in den Pausen unverzichtbar.

Meine erste Runde in der Nacht bestritt ich gegen 0.30h. Jeder war verpflichtet mit eigener Beleuchtung zu fahren, da es keine Streckenbeleuchtung gab. Ausgestattet mit einer Lupine-Lampe für 700 Euro, die wir für das Rennen gesponsert bekommen hatten, raste ich in die Nacht, den Rücklichtern anderer Räder hinterher.  Mein Rundentempo wurde aufgrund der Fernlichtfunktion der taghellen Lampe nur unwesentlich langsamer. Tempo 94 bergab waren aufgrund der weit ausgeleuchteten Strecke kein Problem.

Mein Plan war nach meinen beiden nächtlichen Runden im Wohnwagen zu schlafen.  Das war schwieriger als ich gedacht hatte. Vollgepumpt mit Adrenalin benötigt man erst mal eine gewisse Zeit, um zur Ruhe zu kommen und die gefahrene Runde zu verarbeiten. Dann muss gegessen werden, um fit zu sein für die nächste Runde. Zum Glück wurde bei uns die ganze Nacht durchgängig für Pasta gesorgt. Letztendlich blieben mir immer 30 kurze Minuten zum Schlafen. Das habe ich zweimal in 24h geschafft. Zur Ermüdung der Muskulatur addierte sich die allgemeine Müdigkeit, die einem irgendwann zu schaffen macht.

Weiterhin im Gedächtnis geblieben ist mir der Start zur zweiten Nachtrunde. Nach 30 Minuten tiefen Schlafs, den ich bitter nötig hatte, wurde ich gegen kurz vor 3h geweckt. Ziemlich zerknittert kroch ich aus dem Schlafsack. Dann hieß es in einer Viertelstunde startbereit und motiviert und bereit zu sein erneut alles aus sich zu holen. Von Runde zu Runde fiel mir das schwerer. Kurz vor meiner fünften Runde gegen 5h waren die Müdigkeit und Erschöpfung groß und die Motivation im Keller, und zum ersten Mal begann ich auszurechnen wie viele Runden ich noch würde fahren müssen – mein Tiefpunkt.  Kaum im Sattel, wurde ich allerdings von einer wunderschönen Fahrt in der Morgendämmerung bei aufgehender Sonne belohnt und alle Anstrengungen und Zweifel waren vergessen. Auf meinen letzten beiden Runden konnte ich noch einmal sehr gute Zeiten einfahren.

Nach von mir gefahrenen sieben Runden mit 182 km und 3.850 Höhenmetern bejubelte ich das Ende nach 24h. Ich konnte in jeder Runde die Teambestzeit stellen und war überaus glücklich mit meinen Teamgefährten den 83. Platz errungen zu haben.

Fazit:  Das 24h-Rennen am Nürburgring  war das beste, schönste und interessanteste Event, das ich bisher im Radbereich erlebt habe. Hier ist Radsport ein wahrer Teamsport bei dem jeder für den anderen fahren und leiden muss. Ich weiß schon jetzt, dass ich nächstes Jahr topfit am Start stehen möchte mit dem Ziel unter die ersten 50 Teams zu fahren; und ich kann euch nur empfehlen, seid auch da und fahrt mit!

Platz (M/W) 83
Platz (AK) 29
Zielzeit (Brutto) 23:58:33
Runden 27

Staffelteilnehmer

Teilnehmer 1 Staubach, Tim (GER)
Teilnehmer 2 Nielbock, Peter (GER)
Teilnehmer 3 Bünsch, Holger (GER)
Teilnehmer 3 Kuhlmann, Bernd (GER)

Splits

Split Zeit Diff
Runde 1 00:41:15 41:15
Runde 2 01:31:32 50:17
Runde 3 02:26:00 54:28
Runde 4 03:18:22 52:22
Runde 5 04:05:40 47:18
Runde 6 04:56:23 50:43
Runde 7 05:51:41 55:18
Runde 8 06:44:29 52:48
Runde 9 07:31:49 47:20
Runde 10 08:23:30 51:41
Runde 11 09:20:50 57:20
Runde 12 10:17:22 56:32
Runde 13 11:07:48 50:26
Runde 14 12:02:35 54:47
Runde 15 13:00:36 58:01
Runde 16 13:58:21 57:45
Runde 17 14:48:56 50:35
Runde 18 15:42:35 53:39
Runde 19 16:42:37 01:00:02
Runde 20 17:39:51 57:14
Runde 21 18:29:09 49:18
Runde 22 19:22:09 53:00
Runde 23 20:18:04 55:55
Runde 24 21:13:50 55:46
Runde 25 22:03:25 49:35
Runde 26 22:59:18 55:53
Runde 27 23:58:33 59:15

 


10.08.2010

Radsport tut immer weh – SparkassenGiro 2010

 

Der Startschuß fiel pünktlich um 8h. Jetzt hieß es sich erst mal durch die Reihen zu wühlen bis ein Hinterrad gefunden war, dass mit brauchbarer Geschwindigkeit über den Asphalt rollte. Auf Höhe der Königsallee stadtauswärts war ein solches  Hinterrad erreicht, ich befand mich nach anfänglich aggressiver Fahrweise, um mich möglichst weit vorne einzureihen, in der Spitzengruppe des Feldes. Das war eigentlich nie mein Plan gewesen. Von nun an hieß es so lange ich Kraft habe mitzufahren, und wenn möglich nicht den Anschluss zu verlieren – so weit die Strategie – es sollte anders kommen. Ich begriff sofort, dass dieses Jahr ein anderer Wind wehte als bei meinen letzten beiden Giro-Teilnahmen. Bereits auf der leichten Steigung der Königsallee zeigte mein Tacho mehr als 40km/h. Mir fiel es schwer das Tempo zu halten, da ich mich bereits kurz nach dem Start in den roten Bereich gebracht hatte, um Anschluss an diese Gruppe zu bekommen. Schon mitten in der ersten von vier langen Runden  stand mir der Sinn eher nach kurzer Erholung im Windschatten, als im oberen Pulsbereich weiter zu brettern. Mehrmals in Runde 1 fragte ich mich, ob es wirklich sinnvoll ist was ich hier mache. Vielleicht schwinden irgendwann die Kräfte und ich breche total ein und das Rennen wäre für mich gelaufen, dachte ich mir einerseits, andererseits, wie oft erarbeitet man sich im Rennen schon einen Platz in der Spitzengruppe vor einem 300-köpfigen Feld?

Ich erholte mich und alle Zweifel waren wie weg gewischt und der Kopf wieder frei. In Wiemelhausen erfuhr ich von der Stimme der Steckenleitung, die aus den Lautsprechern hallte, dass sich meine Gruppe mit ungefähr 80 Fahrern 15 Sekunden vor dem Feld befand.

Runde 2 in Wiemelhausen: 3 Fahrer hatten sich aus unserer Gruppe gelöst und lagen 45 Sekunden vor uns. 10 Radler mussten sich dem hohen Tempo geschlagen geben.

 In Runde 2 setzte der Regen ein. Ich glaube, ich bin noch nie so nass geworden wie an diesem Sonntag. Von nun an wurde es hektischer und gefährlicher. Immer öfter hörte ich Fahrer, die sich gegenseitig anschrien und  ihre Fahrweisen bemängelten sowie das Quietschen und Rattern von Carbonfelgen, die bei dem Regen nicht bremsen wollten. Von nun an war auch Kopfarbeit gefragt: aufpassen, einschätzen etc. – volle Konzentration um einen Sturz zu vermeiden.  Der Nutzen der permanent beschlagenen und absolut undurchsichtigen Radbrille bestand nur noch darin, die Augen vor den Regentropfen zu schützen, die bei Geschwindigkeiten zwischen  40-65km/h wie Hagelkörner ins Gesicht schlugen.

Runde 3 in Wiemelhausen: Der Vorsprung der 3 Fahrer betrug 1,5 Minuten und wir waren nur noch 60.

Mein Fahrfehler passierte im Lottental. Bis dahin konnte ich ohne größere Probleme mitrollen. Meine Beine fühlten sich sehr gut an und insgeheim sah ich mich schon in guter Position über die Ziellinie fahren, wenn alles so blieb wie es war. Die Gruppe arbeitete großartig und sehr diszipliniert zusammen. Keine Stürze und abwechselnde Arbeit in der Führung. Im Lottental fuhr ich ganz links auf der Straße und die Linkskurve Richtung Stiepel kam immer näher. Das Tempo wurde wie immer an diesem Gefahrenpunkt verlangsamt. Ich verbremste mich beim Abbiegen total, weil ich kurz davor war den hohen Bordstein zu berühren und zu stürzen. Das Tempo wurde direkt nach der Kurve verschärft und zwischen der Spitzengruppe und mir lag plötzlich ein 10m Abstand. Ich ärgerte mich wahnsinnig als sich die Gruppe die Berge hochschlängelte und  begriff, dass ich keinen Boden gut machen konnte. Ich gab alles und kämpfte mich erfolglos im roten Bereich mit mehr als 20km/h die Surkenstraße hinauf. Auf der Königsallee wurde das Dilemma noch größer. Die Gruppe beschleunigte und der Abstand zu mir wuchs weiter an, und alleine die Verfolgung anzutreten war ein sinnloses Unterfangen, welches mir alle Kräfte geraubt hätte. Und plötzlich donnerte ein Michael an mir vorbei, der wie ich aus der Spitzengruppe geflogen war und mich anwies mit ihm zusammen die Verfolgung anzutreten. Immer noch keine guten Aussichten, dachte ich, aber eine andere Alternative hatte ich auch nicht parat. Also, ballern. Michael und ich wechselten uns mit der Führungsarbeit ab und unser großes Glück war, dass selbst die Königsallee für so eine große Truppe mit Vollgas zu schmal ist. An Stellen wo das Feld abbremsen musste, um sich durch enge Passagen zu winden, donnerten wir mit höchster Geschwindigkeit durch. Der Anschluss war in Höhe der Hattinger Straße wieder hergestellt. Meine Beine brannten, der Puls bei  176/min, wertvolle Körner verbraucht.

Runde 4 in Wiemelhausen – die Letzte:  Die Spitzengruppe, die nur noch aus 2 Fahrern bestand lag 2 Minuten in Front. Der Dritte war zurück gefallen und lag 25 Sekunden vor uns. Wir mit 50-60 Fahrern.

In der letzten Runde musste ich der Verfolgungsjagd leider Tribut zollen, die mir viel abverlangt hatte. Meine Beine waren platt, der Kopf müde und ich fuhr eher im hinteren Teil des Feldes und kämpfte. An der Surkenstraße musste ich abreißen lassen. Wieder entstand auf der Königsallee ein Abstand zwischen mir und dem Feld. Und wieder überholte mich Michael und forderte erneute Arbeit von mir. Trotz aller Schmerzen, musste ich wirklich mal lachen. Im Schlepptau hatte Michael 2 weitere Fahrer. Zu Viert gaben wir alles. Gleich ist es vorbei, sagte ich mir immer wieder, den Schmerz in den Beinen ausblendend. Und wieder schlossen wir zur Spitzengruppe auf und nach einem wissenden und dankbaren Blick, den der unbekannte Michael und ich tauschten, beschleunigte ich im Sprint nochmals und fuhr über die Ziellinie.

Und wofür das alles? 100km in 2.27h – ein 41er Schnitt. Gesamt 46. Und 19. bei der Masters1-Wertung  nur 43 Sekunden hinter dem Gesamtsieger.

Jörg Jaksche sagte einmal: „Radsport tut immer weh“. Wie recht er hatte.


 

22.06.2010

Tim Staubach Schnellster beim Eifel-Ultra- Radmarathon 2010 oder: Qualität kommt von quälen 

 

Tim am Berg

Hier der persönliche Erfahrungsbericht von „unserem“ Tim Staubach, der beim Koblenzer Eifel – Ultra – Radmarathon am Pfingstsonntag das Feld aufgerollt und als erster den Zielstrich gesehen hat – leider nicht im Vereins-Outfit!:

„Nach der Verletzung von Thomas (Rippenbruch) fiel unsere für den Pfingstsonntag geplante Tilff-Bastogne-Tilff Tour dieses Jahr aus. Auf der Suche nach einer Veranstaltung, deren Streckenführung dem Fahrer Ähnliches abverlangt wie die belgische große Runde (Lüttich-Bastogne-Lüttich für Nicht-Rennfahrer), stieß ich auf den Koblenzer (Ultra) Eifel-Marathon mit 237km und 4100 Höhenmeter, der mir als angemessene Alternative erschien.

Um 3.00 Uhr war die Nacht vorbei, um 6.20 Uhr (Startzeit für den Ultramarathon ab 6.00 Uhr) ging es für mich mit zwanzig Minuten Verspätung auf die zuerst Gestarteten auf die Ultra-Marathon-Strecke. Und dort wurde ich von der gerade aufgehenden Sonne bei wolkenlosem Himmel in eine wunderschöne Landschaft mit Weinhängen, scheinbar unendlichen sattgrünen Wiesen, verschlafenen kleinen Ortschaften, sprudelnden Flüssen, mächtigen tollen Bergauffahrten und fast keinem Autoverkehr begleitet. Anders als erwartet stellten sich mir weniger kleine Hügel, sondern eher lange Anstiege in den Weg, die ich mich hinauf kämpfen musste.

Nach 80 Kilometern bekam ich an einer Verpflegungsstelle den Hinweis, dass ich mit ein bisschen Anstrengung unter die ersten 10 fahren könnte, weil ich mich mittlerweile auf den 11. Platz vorgearbeitet hatte. Die FahrerInnen des Ultramarathonis wurden bei jeder Verpflegungsstelle gezählt und notiert.

Nach dieser Info war das Rennfieber in mir erwacht. Noch 160 weitere Kilometer und demnach viele, viele Stunden im Sattel waren eine gute Basis für mein Vorhaben, ziemlich weit nach vorne zu fahren. Meine Beine waren locker, ich selbst fit und so machte ich mich auf die Verfolgung der ersten 10.

In Erinnerung geblieben ist mir der harte Kampf um Platz 8, sowie um die Plätze 1 und 2. Den achten Platz eroberte ich nach 10 Minuten am Berg mit mehreren Tempoverschärfungen, um vorbei zu kommen. Das war schwer, denn der andere Fahrer war wirklich gut, und ich ließ einige Körner.

Auf den nächsten 120 km arbeitete ich mich bis auf Platz 3 vor und erspähte schließlich die beiden vorn fahrenden Triathleten, die auf einer endlosen Geraden, auf ihren Lenkeraufsätzen liegend, ein irrsinniges Tempo vorlegten und sich dabei in der Führungsarbeit immer wieder ablösten. Mehrfach wollte ich aufgeben und die beiden ziehen  lassen. Das Loch zuzufahren war an diesem Tag wohl die schwerste Aufgabe. Alleine gegen den Wind kämpfte ich mich dennoch Meter um Meter an die beiden heran. Die Beine schmerzten, der Puls deutlich im oberen Bereich und noch so viele Radlängen, die die beiden Vorsprung hatten. Letzten Endes konnte ich meine Motivation, den ersten Platz vor Augen, hoch halten und gelangte erschöpft in den Windschatten der Triathleten um mich dort ein paar Minuten zu erholen. Dann lag ein weiterer langer und schwerer Anstieg vor uns und ich witterte meine Chance den beiden am Berg davon zu fahren. Bergauf kann ich irgendwie!

Die maximale Steigung von 16% kam mir entgegen und mit kräftigem Druck auf der Kurbel eroberte ich die Führung, die ich die letzten 40 km alleine im Wind verteidigte. Im Ziel wurde ich nach etwas mehr als 8h und einem Schnitt von fast 30 km/h applaudierend vom Koblenzer Verein empfangen – ein wirklich tolles Gefühl. Als Preis bekam ich eine gute Flasche Moselwein und einen großen Teller Spaghetti Bolognese.

 

Qualität kommt von quälen     –    Radsport rockt!

 

Transalp 2010

Kalte Dusche zum Abschluss

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Hier Luisas Bericht von der Jeantex Tour Transalp 2010 vom 27. Juni bis 3. Juli 2010 mit diesen Etappen:

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Im Rahmen unseres Rekordversuches uns eine Woche lang ausschließlich von Pasta und Gel zu ernähren, haben wir mit dem Rennrad die Alpen von Mittenwald nach Arco überquert. Einigen wird diese Veranstaltung auch als Jeantex Tour Transalp geläufig sein.

Die Rahmenbedingungen für unsere erste Teilnahme an diesem Rennen waren gut. Wir hatten die Reise zusammen mit fünf Teams von „Ruhr Racing“ aus Essen Kettwig und deren Begleitern organisiert und kamen so in den Genuß einer perfekten Rundumbetreuung, sodass wir uns ausschließlich auf’s Radfahren konzentrieren konnten.

Unsere anfänglichen Bedenken, die Tour könne sprichwörtlich in den Schnee fallen, haben sich als unbegründet erwiesen. Vielmehr haben es uns die hochsommerlichen Temperaturen noch ein wenig schwerer gemacht, die sieben Etappen mit Längen zwischen 90 und 130 km und jeweils etwa 3000 Hm zu überstehen. Am Samstag sind wir dann aber doch gesund und glücklich in Arco angekommen. Es war sogar noch Zeit, vor dem Fußballspiel endlich in den Pool zu springen – worauf wir uns schon die ganze Woche gefreut hatten.

Einziger Wermutstropfen war, dass die Abschlussveranstaltung am Samstagabend wegen sintflutartiger Regenfälle abgebrochen werden musste. Dies senkte nicht nur die über die sieben Tage angestaute Hitze um zehn Grad sondern brachte uns leider auch um die feierliche und wohlverdiente Übergabe der Finisher Trikots. Wir hoffen, sie werden uns zugeschickt und wir müssen sie nicht mit dem Rad beim Veranstalter abholen.“

Das „Team Ruhr-Süd“ – Luisa Bodanowski und Sebastian Schlitte erreichte Platz 54 in der Mixed-Wertung und hatte das Ziel nach einer Gesamtfahrzeit von 41Stunden, 21 Minuten und 3,8 Sekunden erreicht.

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