Kategorie: ErFahrungen

Lüttich-Bastogne-Lüttich 2017

Alle Jahre wieder locken uns Radsportfreaks die Frühjahrsklassiker“auf den Spuren der Profis“,
und konstant wie jedes Jahr ist auch das Wetter, nämlich kalt , windig und regnerisch. Das hielt
uns drei Bochumer Thomas Straetker, Martin Pöttgen und Thomas Röhling aber nicht davon ab, trotz
der Drohlage des Wetterberichtes pünktlich um 6.30 am Start von Lüttich-Bastogne-Lüttich zu
stehen.
LBL 2017 Start
Die Strecke ist einfach grandios, wenn man denn bei Wind und Regen noch etwas von den
Landschaftsbildern mitbekam. Die Strecke verlief in diesem Jahr aufgrund mehrerer Baustellen
etwas verändert, Cote de Wanne, Cote de Stockeu und Cote de Leveque waren nicht befahrbar,
dafür sorgten 3 neue Cotes mit zum Teil noch giftigeren Steigungen bis 20 % für einen gewissen
Ausgleich des Thermohaushaltes. Für Fans belgischer Waffeln ist reichlich gesorgt, alle anderen
sollten sich zusätzlich aus der Trikottasche verpflegen.
Ziel
Die letzten 80 km kam dann sogar die Sonne heraus, Heidi befand mich braungebrannt. Redoute, Cote de la Roche Foucaud und Cote de St. Nikolas verlangen zum Schluß noch einmal alles ab, auch der Schlußanstieg der Profis nach Lüttich Ans, eine quälend lange Gerade, lag auf dem Weg zum Ziel nach 272 km und 4800 HM. Das waren einige 100 Höhenmeter mehr als in den vergangenen Jahren. Spaß gemacht hat es trotz aller Widrigkeiten, der Tenor gestern im Ziel: nicht nochmal, auf der Fahrt nachhause:
vielleicht nochmal, und heute: sicher im nächsten Jahr wieder 🙂

Sportliche Grüße
Thomas

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Trainingswochen Cambrils

Das waren zwei wunderbare Radwochen, an der Costa Daurada im kleinen Fischerort Cambrils ,unter der Leitung der beiden Radsportlegenden Reimund Dietzen und Uli Rottler , im Rückreisegepäck viel Sonnenenergie, zahlreiche km und Hm in kurz kurz, neue und alte Freundschaften, tolle Landschafts-eindrücke und Vorfreude auf die kommenden Saison-höhepunkte. Ideales Trainingsrevier mit vielen moderaten Anstiegen bis maximal 1000 m, besonders erlebnisreich die Runde ums Montsantgebirge, zum Ebro mit Floßübersetzung nach Miravet und zum alten Bergdorf Prades. Obwohl wir schon so oft dort waren, sind wir immer wieder von den Landschaftsbildern beeindruckt, dazu kommen beste Straßen in absoluter Verkehrsruhe. Besonders schön ist es auch im kleinen, aber feinen Weinabaugebiet Priorat.Apropos: asketisch haben wir auch nicht gelebt, der Rotwein abends rundete den Tag ab und sorgte für die nötige Bettschwere.

Hasta luego Cambrils, a la proximo anno.
Sportliche Grüße
Thomas R.

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Nachfolgend Impressionen des Trainingslagers:

Trainingslager Teneriffa 2017

Bei der Anreise am 21.2. stellten wir fest, dass unsere Unterkunft auf 950 m liegt, womit wir nicht
gerechnet hatten.Das bedeutet nämlich, dass wir nach jeder Tagestour noch einmal – quasi als Nachschlag – 600 Höhenmeter auf 5,5 Km mit 9 – 14% von Los Menores nach Taucho klettern dürfen. Für Werner, das Leichtgewicht, der den ganzen Winter durchtrainiert hat und sich bereits in bestechender Frühjahrsform befand, kein Problem.

Bereits am Anreisetag fuhren wir über Chio bis zur legendären Las Estrellas Bar auf 1.000 m, in der es den besten Cafe con leche auf Teneriffa gibt.

Teneriffa hat viele Rennrad Fahrmöglichkeiten, aber eigentlich führen alle bergauf, wobei es die
beiden klassischen Auffahrten nach Boca Tauce im Teide Kratergebiet gibt. Die Süd-West Route geht über Guia de Isora (650 m) und Chio (750 m) via TF-82 und dann ca. 40 km bei etwa 7 – 8% Steigung hinauf ins karge Kratergebiet auf 2.100 m. Die Süd-Ost Route geht von Los Christianos in Richtung Arons via TF-28 und dann weiter über TF-51 nach Vilaflor auf 1.500 m und noch einmal 700 Höhenmeter bei bis 10% via TF-21 hinauf auf 2.200 m. Beide Routen fuhren wir in dieser Woche zwei Mal.

2017 war das Frühjahr kalt und feucht auf Teneriffa, sogar Regen und Nebel haben wir erlebt. Zwar lag im Kratergebiet kein Schnee, wie 2016, aber es ist immer so frisch, dass man kurz-kurz nicht fahren konnte, zumal uns bei 50 km Downhill dann irgendwann alles eingefroren wäre. Nur von Meeresniveau bis ca. 400m Höhe war es bereits sommerlich warm.

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Am Samstag den 25.2. nahmen wir einen weiteren Anlauf zur Bewältigung des sogenannten „Big-Turn“, die Teide Umrundung mit über 4.000 Höhenmetern und 160 km. 2016 mussten wir in bereits auf 1.000 m Höhe auf der Nord-West Route in Aquamansa wegen einer gemeldeten schneebedingten Straßensperrung im Kratergebiet umkehren. 2017 hatten wir mehr Glück. Puetro del Erjos – der Pass zur Nordinsel auf 1.150 m – passierten wir im Sonnenschein und nach 80 km erreichten wir Icod del Alto. Bei atemberaubenden Blicken auf den an dieser Stelle sehr nahen und fast 4.000 m hohen Teide folgte der faszinierende wie seltene Blick auf ein wolkenfreies La Orotava, ein majestätisch vom Meeresniveau aus auf 2.000 m aufsteigendes grünes Tal. Nach weiteren 2.000 Höhenmetern Kletterpartie über die dritte Auffahrt-Variante vom Nord-Westen erreichten wir bei strahlende stahlblauem Himmel und bester Laune El Portillo im Kratergebiet. Es folgte einen 30 km Fahrt quer über die Corona des Teide. Das sind Bilder, die man als Radsporler nicht vergisst: rechts der Blick auf den Kegel des Teide, links und voraus die Ränder der Corona. Dazu ein Wetter zum schnalzen und 20°C auf 2.300 m,was wollte man mehr? Es folgte die lange, 60 km Abfahrt zur Südinsel und unser finaler „Hausanstieg“. Am Ende waren es stolze 170 km und 4.546 Höhenmeter.

Natürlich sind wir auch Intervalle gefahren, denn die Möglichkeiten, bei gleichbleibender Steigung und ohne Ampel 60 km bergauf fahren zu können, hat man als Ruhrstädter nicht so oft (gibt es aber auch woanders eigentlich nur in der Sierra Nevada). Das musste man ausnutzen. Haben wir auch getan: zum Beispiel am Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonntag. Aber hier zeigt sich, dass ein Trainingsplan schnell durch örtlichen Gegebenheiten zunichte gemacht werden kann: die 600 Höhemeter zurück zur Unterkunft machten es notwendig, noch genügend Kraftreserven in den Beinen übrig zu haben. Dieser Anstieg, für den wir Ruhr-Radsporler vielleicht, hätten wir diesen hier vor der Türe, unsere Mutter, Ehefrau oder Haushund hergeben würden, verliert mit jedem vorher absolvierten Höhenmeter seinen Reiz. Den hat man immer im Kopf.

In der Summe haben wir 2017 durch die geschilderten Umstände 2.600 Höhenmeter mehr erradelt als 2016, nämlich 19.600. Demnach sind wir im Durchschnitt jeden Tag 2.800 Höhenmeter und 100 Km gefahren. Deshalb bin ich auch mit einem tiefroten TSB Wert von -100 zurückgekommen.

Hier noch ein paar Tipps aus sechs Teneriffa Trainingslagern seit 2013:

  1. Teneriffa ist die Insel, auf der sich viele Profis vorbereiten und ist nichts für die, die sich nach faulen fünf Wintermonaten ein wenig Form holen wollen. Spaß hat man hier nur, wenn man im Vorfeld mindestens(!!) vier (besser 10) Wochen intensiv trainiert hat.
  2. Die beste(n) Auffahrt und Tourmöglichkeiten hat man aus dem Raum rund um Adeje im Süd-Westen.
  3. Räder mieten kann man bei Harald Meulner (http://www.bikepointtenerife.com/de/) darf aber nicht vergessen, dass man eigentlich durch Anmietung und Rückgabe fast zwei Radtage verliert. Deswegen fliegen wir immer mit Ryanair und nehmen den Radkoffer für 60 € mit. Vier Monate vorab buchen macht Sinn.
  4. Die schönsten Touren findet man auf der Website des T3 Trainingscenters: http://www.t3-training.de/media+gps+touren/radtouren+gps/
  5. Videoimpressionen 2013 – 201x findet Ihr in meinem Youtube-Kanal: https://www.youtube.com/martinpoettgen
  6. Eine Woche kostet inkl. Flug, Unterkunft, Automiete und Verpflegung (bei zwei Personen)
    ca. 650 – 700 €.

Fazit:
wer einmal da war, den lässt die Insel nicht mehr los. Es ist wie ein Traum, den man immer wieder erleben möchte.

Hier noch die Touren 2017
Anreisetag 21.2.:
https://connect.garmin.com/modern/activity/1585239447
Mittwoch:
https://connect.garmin.com/modern/activity/1586499248
https://connect.garmin.com/modern/activity/1586499929
https://connect.garmin.com/modern/activity/1586501040
https://connect.garmin.com/modern/activity/1586501473
Donnerstag:
https://connect.garmin.com/modern/activity/1587999468
Freitag:
https://connect.garmin.com/modern/activity/1589485300
Samstag:
https://connect.garmin.com/modern/activity/1591295824
Sonntag:
https://connect.garmin.com/modern/activity/1593208382
Montag 27.2.17:
https://connect.garmin.com/modern/activity/1594688676

2. Platz Glocknerkönig 2016 mit 67 Jahren

Das langjährige RSC Ruhr-Süd Witten Mitglied Thomas Röhling zeigte Anfang Juni 2016 beim 27km Bergrennen „Glocknerkönig “ in den österreichischen Alpen seine Bergqualitäten und vertrat die Farben des RSC mehr als würdig. Mit Platz zwei in seiner Altersklasse (siehe Bild) und einer Gesamtplatzierung als 225. von 1.866 gewerteten Finishern brachte Thomas es im RSC Trikot auf das begehrte Podest. Mit seiner Finisherzeit von 1:42 Stunden und einem Rückstand von nur 1:14 Minuten auf Platz 1 erreichte Thomas zudem einen hervorragenden Wert von fast 1.000 Höhenmetern pro Stunde. Achso, fast hätten wir es vergessen: Thomas ist 67 Jahre alt.

Wir freuen uns mit und für unser Mitglied Thomas Röhling und sind gespannt auf weitere Platzierungen dieser Art.

Endura Alpentraum 2015

ENDURA Alpentraum 2015 – eine (Selbst-)Erfahrung auf 258 Km

 

Wer kennt das nicht: leider beim Ötztaler keinen Startplatz erhalten. Was nun? 2015 war der Alpentraum von Sonthofen (D) über sechs Pässe durch Österreich, Italien, Schweiz und wieder Italien nach Sulden am Ortler eine willkommene Alternative. „In einem Tag mit dem Rennrad über die Alpen“ hört sich ja ambitioniert an. Und:  wie die über 6.000 Höhenmeter schaffen und das bei meinem ersten Rennen dieser Art?

Vor dem Start
 

Nun, dazu bietet das Niederbergische Land zwischen Wuppertal,  Essen, Hattingen und Bochum einige zwar nicht so lange, aber knackige Touren, die ich zur Vorbereitung wöchentlich mehrmals fuhr. Zusätzlich legte ich im Juni 2015 im Uri (Schweiz) ein Passtraining ein (Tag 1 Susten, Grimmsel, Furka Pässe sowie Tag 2 Furka, Nufenen, St. Gotthard – gleichzeitig meine ersten erradelten Alpenpässe) ein und fuhr im Juli die Original Alpentraumstrecke in zwei  Etappen. Daher wusste ich: es kann zu schaffen sein, wenn alles glatt läuft.  Im August 2015 lernte ich dann beim Sauerland Extrem die RSC Ruhr-Süd Witten Truppe kennen, fand sofort Freunde unter den Gleichgesinnten und erhielt wertvolle Tipps für das Rennen am 12. September 2015.

 

Am 11. September erreichte ich Sonthofen mit, zugegebener Weise, etwas „Prüfungsstreß“ im Bauch. Es stand ja auch mein erstes Alpenrennen bevor und dazu nicht das einfachste. Das Einrollen erledigte ich an den Hängen um Sonthofen und für den Renntag war gutes Wetter vorhergesagt. Der Sohn des Hotelwirts ist ein erfahrener, mit Siegerpokalen bestens ausgestatteter Triathlet und MTB-ler. Von ihm erhielt ich noch ein paar hilfreiche Hinweise. Am Renntag hieß es: um 5 Uhr aufstehen, alles in Ruhe noch einmal durchgehen, Klamotten packen (es geht rauf immerhin hinauf bis auf 2.700 Meter) und ab zum Start. Um 06:30 Uhr ging es los bei etwa 13 Grad und in Erwartung eines sonnigen Tages. Den ersten Pass (Oberjochpass) fuhr ich locker hoch, ließ viele Mitstreiter passieren und das im Bewusstsein: da kommt noch was…  Nun ging es zunächst über das schöne Tannheimer Tal hinunter ins Lechtal. Vor der gefürchteten Auffahrt zum Hahntennjoch eine kurze Erfrischung nehmen und dann bei bis zu 14% Steigung hinauf auf über 2.000 Meter. Es kommt nicht oft vor, dass an diesem nördlichen Alpenjoch die Sonne scheint, aber am 15.9.15 war dies der Fall. Nach der flotten Abfahrt fuhr ich in einer Gruppe bis Landeck. Wer es nicht wusste wurde 10 km hinter Landeck vom Abzweig in Richtung Fließ kalt überrascht: hier geht’s

Höhenprofil Endura Alpentraum 2015
 

schlappe 800 Höhenmeter bei fast immer um die 15% hinauf zur Piller Höhe und an diesem Knüppel  beendeten bereits die ersten Fahrer ihren persönlichen Alpentraum…  Den Blick auf das Zeitlimit für die Auffahrt zum Umbrail und Stilfser Joch in Laatsch um 15:30 Uhr gerichtet fuhr ich fix weiter. Wieder in einer Gruppe erreichte ich Nauders über die Norberts Hohe. Auch bei dieser Verpflegung genehmigte ich mir nur einen  kurzen Stopp. Dies war eine weise Entscheidung, denn am Rechenpass und Rechensee pfiff bei bestem Wetter ein starker Südwind um die 6 Bft, der den  Kitesurfern mehr  Spaß als mir machte, den er kam leider von vorne. Jetzt folgte meine stärkste Rennphase: im steifen Gegenwind fuhr ich vor der Gruppe mit Tempo Schnitt 30 Km/h und konnte das Zeitlimit in Laatsch dadurch um 20 Minuten unterbieten (dieses Limit ist übrigens nach der Erfahrung aus 2016 viel schwieriger zu unterbieten als die Ötztaler Zeitlimits). Nun folgten – mein Garmin zeigte mir bereits  190 km und 3.300 Höhenmeter an – nur noch  60 Km und schlappe 2.800 Höhenmeter. An der Auffahrt zum Umbrailpass wurde es frisch, denn der Südwind blies ab 1.800 Meter Höhe immer stärker und kälter.  Dank der guten Tipps von Bernd (dem Sohn des Wirts) hatte ich genügend Sachen zum Überziehen dabei. Am Umbrail auf 2.400 Metern kurz eine heiße Suppe einwerfen und dann ging‘s die 300 Höhenmeter hinauf zum Stilfser Joch, die Straße gesäumt vom ersten Herbstschnee. Es war ein unglaubliches Gefühl auf 2.700 Metern Höhe angekommen zu sein – aber: es war noch nicht zu Ende!

Die Startlinie in Sonthofen, nur noch  258km und gut 6000 Höhenmeter bis ins Ziel
 

Die Auffahrt zum Stilfser Joch über die Schweizer Seite und den Umbrail ist nicht so spektakulär wie die Rampe von Trafoi, weil die Kurven weiter sind. Aber dorthin folgte nun die rasante Abfahrt mit 60 bis 80 Km/h. Höchste Konzentration war gefragt, denn die 63 Serpentinen hinunter verzeihen keinen Fahrfehler und neben der Fahrbahn geht es mehrere Hundert Meter steil bergab. Ein Sturz auf dieser Strecke hätte sicherlich fatale Folgen. In Gomagoi, nach 11h 50m angekommen, hat man mit 5.500 Höhenmetern und 240 km ungefähr die Ötztaler Streckenwerte erreicht, darf zum krönenden Abschluss aber noch einmal 600 Höhenmeter bei 12 bis 16% Steigung hinauf ins 1.900 Meter hoch gelegene Sulden klettern.  Hier merkte ich dann erstmals meinen linken Oberschenkelmuskel, der mit ersten Krämpfen drohte. Durchbeißen war also angesagt. Ein unvergessliches Bild war als kurz vor Sulden die „1.000 Meter“ Fahne wehte;  ein sicheres Zeichen, dass das Ziel kurz bevor stand. Auf den letzten Metern hatte ich dann noch den Biss und Ehrgeiz zu einem kurzen Abschlußsprint…und dann, ja dann war es wirklich geschafft.

RSCler Martin im Zielbereich mit dem Finisher Trikot
 

Genau wie angekündigt: 252 Km und 6.080 Höhenmeter in knapp 13 Stunden. Atemberaubend. Mein großer Schatz Heike stand im Ziel und nahm mich in die Arme. Das Ziel war erreicht.

Momente, die man nie vergisst…

 

[su_youtube url=“https://www.youtube.com/watch?v=AkZ-Y12sB3M“]

 

Stilfser Joch 2015

Am 29. Dezember 2015 genoss Thomas Röhling ein autofreies Stilfser Joch, dessen Passhöhe er bei strahlend blauem Himmel  trotz einiger schneebedingter Schiebepassagen auf dem Rennrad erreicht hat. 

RSCler Thomas Röhling 

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Stravaaktivität

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Nürburgring 2014

RSCler Thomas Blasey startete 2014 und 2015 beim 24h Rennen am Nürburgring, auch grüne Hölle genannt.

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Anspruchsvoll und reizvoll ist der Nürburgring für Hobby-Sportler wie auch für ambitionierte Athleten.

Eine Runde über Grand Prix-Strecke und Nordschleife misst in der „Rad am Ring“-Version rund 26 Kilometer und hält neben knapp 80 Kurven auch über 500 Höhenmeter parat. Wie nicht anders zu erwarten ist der Rennstreckenasphalt perfekt und bietet vor allem in den kurvigen Bergab-Passagen ordentlich Grip. Bis zu 100 km/h wurden in der Fuchsröhre schon gemessen. Das ist aber keinesfalls Pflicht. Unvermeidbar hingegen ist der Anstieg zum Streckenabschnitt „Hohe Acht“ mit kurzfristig bis zu 17 Prozent Steigung. Spätestens hier verstehen auch Radsportler den Beinamen „Grüne Hölle“, den Formel 1-Legende Jackie Stewart dem Nürburgring in den 70er-Jahren verlieh.

Thomas Blasey hat sich dieser Herausforderung gestellt , die Steigungen und Abfahrten zu respektieren gelernt und viele tiefe Eindrücke gewonnen. 

Tims Erfahrungen

Rad am Ring 2010 – 24 Stunden im Viererteam am 21. / 22. August

 

Tims Bericht vom 10. September  2010

3 Wochen sind mittlerweile seit meiner Teilnahme an dem 24h-Rennen am Nürburgring vergangen. Ich hatte das Glück mit 3 Fahrern aus Mülheim in einem 4er-Team starten zu können, die bereits 2x an einer 24h-Veranstaltung teilgenommen hatten. Dementsprechend waren wir sehr gut organisiert. Wie sich im Laufe der Veranstaltung herausstellte war ein gut durchdachtes Fahrerlager mit Schlaf-, Rückzugs- und Kochmöglichkeiten das wichtigste für uns. Das scheinbar unerschöpfliche Nahrungsangebot, das unser Organisator herangeschafft hatte, war mit Sicherheit ein weiterer Faktor für unser gutes Abschneiden.

Vor dem Start wurde zunächst die Taktik besprochen. Wie sieht die Reihenfolge aus? Wie viele Runden bewältigt jeder Fahrer am Stück? Nehmen wir uns nachts mehr Zeit zum Schlafen und welches Ziel verfolgen wir überhaupt? Wir einigten uns letztendlich darauf, die gesamten 24h nach jeder Runde zu wechseln. Der Vorteil, den wir uns erhofften, war eine gute Zeit, da jeder Fahrer nur 26km am Stück zu fahren hatte und demnach keine Körner für eine zweite Runde sparen musste. Die Nachteile waren natürlich die kurze Regenerationszeit in der Nacht, und dass die zu fahrende Runde immer mit Vollgas zu absolvieren war. Hört sich bei 26km erst einmal leicht an. Die 550 Höhenmeter, die auf jeder Runde zu erklettern waren, erhöhen die Schwierigkeit der Aufgabe allerdings sehr. Unser Ziel hieß, nach Vorerfahrungen meiner anderen 3 Teamgefährten in den vergangenen Jahren, einen Platz zwischen 150 und 100, wenn alles wirklich gut läuft, zu erfahren. Immerhin hatten wir 700 Konkurrenzteams.

Um 13.15h stand ich als erster Fahrer meines Teams an der Startlinie und wartete nervös auf das Startsignal, welches von Rudi Altig gegeben wurde. Die Pistole knallte und schon ging es los. Ruck zuck wurde auf 50km/h und mehr beschleunigt. Ich hängte mich in die Spitzengruppe und fuhr eine super Runde in 41 Minuten. Den Transponder, der in einer leeren Radflasche steckte, übergab ich an unseren zweiten Fahrer, und ich hatte knappe 2h Zeit um mich zu erholen. Und ich war über jede Erholungspause in den 24h dankbar wie ich nach und nach zu spüren bekam.

Nach jeder Runde wertete ich meine Tourdaten aus. Von den 47 Minuten, die ich im Schnitt auf jeder meiner 7 Runden benötigte, lagen immer ungefähr 20 Minuten im Pulsbereich über 170s/min. Es war unglaublich  anstrengend! Aber nachdem jeder Fahrer eine Runde gedreht hatte, wurden wir für die harte Arbeit belohnt: Platz 71 von 700 Teams. Jetzt war unser Ehrgeiz geweckt und das Ziel wurde neu gesteckt:  ein Platz unter den ersten 100 Teams!

Bereits kurz vor der zweiten Runde, als ich zum warmfahren auf unserem Spinning-Rad saß, spürte ich meine Beine. Das Tempo in der ersten Runde hatte bereits Spuren hinterlassen. Das hatte ich nicht erwartet. Von Runde zu Runde konnte ich die wachsende Erschöpfung in der Muskulatur spüren. Dauernd im Sprint zu fahren kostet wahnsinnig Kraft. Die Pausen mussten dementsprechend für das Regenerieren und Auffüllen der verbrauchten Reserven genutzt werden. Aminosäuren und Magnesium taten ihr bestes. Sinnvolle Kohlenhydrate und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr waren in den Pausen unverzichtbar.

Meine erste Runde in der Nacht bestritt ich gegen 0.30h. Jeder war verpflichtet mit eigener Beleuchtung zu fahren, da es keine Streckenbeleuchtung gab. Ausgestattet mit einer Lupine-Lampe für 700 Euro, die wir für das Rennen gesponsert bekommen hatten, raste ich in die Nacht, den Rücklichtern anderer Räder hinterher.  Mein Rundentempo wurde aufgrund der Fernlichtfunktion der taghellen Lampe nur unwesentlich langsamer. Tempo 94 bergab waren aufgrund der weit ausgeleuchteten Strecke kein Problem.

Mein Plan war nach meinen beiden nächtlichen Runden im Wohnwagen zu schlafen.  Das war schwieriger als ich gedacht hatte. Vollgepumpt mit Adrenalin benötigt man erst mal eine gewisse Zeit, um zur Ruhe zu kommen und die gefahrene Runde zu verarbeiten. Dann muss gegessen werden, um fit zu sein für die nächste Runde. Zum Glück wurde bei uns die ganze Nacht durchgängig für Pasta gesorgt. Letztendlich blieben mir immer 30 kurze Minuten zum Schlafen. Das habe ich zweimal in 24h geschafft. Zur Ermüdung der Muskulatur addierte sich die allgemeine Müdigkeit, die einem irgendwann zu schaffen macht.

Weiterhin im Gedächtnis geblieben ist mir der Start zur zweiten Nachtrunde. Nach 30 Minuten tiefen Schlafs, den ich bitter nötig hatte, wurde ich gegen kurz vor 3h geweckt. Ziemlich zerknittert kroch ich aus dem Schlafsack. Dann hieß es in einer Viertelstunde startbereit und motiviert und bereit zu sein erneut alles aus sich zu holen. Von Runde zu Runde fiel mir das schwerer. Kurz vor meiner fünften Runde gegen 5h waren die Müdigkeit und Erschöpfung groß und die Motivation im Keller, und zum ersten Mal begann ich auszurechnen wie viele Runden ich noch würde fahren müssen – mein Tiefpunkt.  Kaum im Sattel, wurde ich allerdings von einer wunderschönen Fahrt in der Morgendämmerung bei aufgehender Sonne belohnt und alle Anstrengungen und Zweifel waren vergessen. Auf meinen letzten beiden Runden konnte ich noch einmal sehr gute Zeiten einfahren.

Nach von mir gefahrenen sieben Runden mit 182 km und 3.850 Höhenmetern bejubelte ich das Ende nach 24h. Ich konnte in jeder Runde die Teambestzeit stellen und war überaus glücklich mit meinen Teamgefährten den 83. Platz errungen zu haben.

Fazit:  Das 24h-Rennen am Nürburgring  war das beste, schönste und interessanteste Event, das ich bisher im Radbereich erlebt habe. Hier ist Radsport ein wahrer Teamsport bei dem jeder für den anderen fahren und leiden muss. Ich weiß schon jetzt, dass ich nächstes Jahr topfit am Start stehen möchte mit dem Ziel unter die ersten 50 Teams zu fahren; und ich kann euch nur empfehlen, seid auch da und fahrt mit!

Platz (M/W) 83
Platz (AK) 29
Zielzeit (Brutto) 23:58:33
Runden 27

Staffelteilnehmer

Teilnehmer 1 Staubach, Tim (GER)
Teilnehmer 2 Nielbock, Peter (GER)
Teilnehmer 3 Bünsch, Holger (GER)
Teilnehmer 3 Kuhlmann, Bernd (GER)

Splits

Split Zeit Diff
Runde 1 00:41:15 41:15
Runde 2 01:31:32 50:17
Runde 3 02:26:00 54:28
Runde 4 03:18:22 52:22
Runde 5 04:05:40 47:18
Runde 6 04:56:23 50:43
Runde 7 05:51:41 55:18
Runde 8 06:44:29 52:48
Runde 9 07:31:49 47:20
Runde 10 08:23:30 51:41
Runde 11 09:20:50 57:20
Runde 12 10:17:22 56:32
Runde 13 11:07:48 50:26
Runde 14 12:02:35 54:47
Runde 15 13:00:36 58:01
Runde 16 13:58:21 57:45
Runde 17 14:48:56 50:35
Runde 18 15:42:35 53:39
Runde 19 16:42:37 01:00:02
Runde 20 17:39:51 57:14
Runde 21 18:29:09 49:18
Runde 22 19:22:09 53:00
Runde 23 20:18:04 55:55
Runde 24 21:13:50 55:46
Runde 25 22:03:25 49:35
Runde 26 22:59:18 55:53
Runde 27 23:58:33 59:15

 


10.08.2010

Radsport tut immer weh – SparkassenGiro 2010

 

Der Startschuß fiel pünktlich um 8h. Jetzt hieß es sich erst mal durch die Reihen zu wühlen bis ein Hinterrad gefunden war, dass mit brauchbarer Geschwindigkeit über den Asphalt rollte. Auf Höhe der Königsallee stadtauswärts war ein solches  Hinterrad erreicht, ich befand mich nach anfänglich aggressiver Fahrweise, um mich möglichst weit vorne einzureihen, in der Spitzengruppe des Feldes. Das war eigentlich nie mein Plan gewesen. Von nun an hieß es so lange ich Kraft habe mitzufahren, und wenn möglich nicht den Anschluss zu verlieren – so weit die Strategie – es sollte anders kommen. Ich begriff sofort, dass dieses Jahr ein anderer Wind wehte als bei meinen letzten beiden Giro-Teilnahmen. Bereits auf der leichten Steigung der Königsallee zeigte mein Tacho mehr als 40km/h. Mir fiel es schwer das Tempo zu halten, da ich mich bereits kurz nach dem Start in den roten Bereich gebracht hatte, um Anschluss an diese Gruppe zu bekommen. Schon mitten in der ersten von vier langen Runden  stand mir der Sinn eher nach kurzer Erholung im Windschatten, als im oberen Pulsbereich weiter zu brettern. Mehrmals in Runde 1 fragte ich mich, ob es wirklich sinnvoll ist was ich hier mache. Vielleicht schwinden irgendwann die Kräfte und ich breche total ein und das Rennen wäre für mich gelaufen, dachte ich mir einerseits, andererseits, wie oft erarbeitet man sich im Rennen schon einen Platz in der Spitzengruppe vor einem 300-köpfigen Feld?

Ich erholte mich und alle Zweifel waren wie weg gewischt und der Kopf wieder frei. In Wiemelhausen erfuhr ich von der Stimme der Steckenleitung, die aus den Lautsprechern hallte, dass sich meine Gruppe mit ungefähr 80 Fahrern 15 Sekunden vor dem Feld befand.

Runde 2 in Wiemelhausen: 3 Fahrer hatten sich aus unserer Gruppe gelöst und lagen 45 Sekunden vor uns. 10 Radler mussten sich dem hohen Tempo geschlagen geben.

 In Runde 2 setzte der Regen ein. Ich glaube, ich bin noch nie so nass geworden wie an diesem Sonntag. Von nun an wurde es hektischer und gefährlicher. Immer öfter hörte ich Fahrer, die sich gegenseitig anschrien und  ihre Fahrweisen bemängelten sowie das Quietschen und Rattern von Carbonfelgen, die bei dem Regen nicht bremsen wollten. Von nun an war auch Kopfarbeit gefragt: aufpassen, einschätzen etc. – volle Konzentration um einen Sturz zu vermeiden.  Der Nutzen der permanent beschlagenen und absolut undurchsichtigen Radbrille bestand nur noch darin, die Augen vor den Regentropfen zu schützen, die bei Geschwindigkeiten zwischen  40-65km/h wie Hagelkörner ins Gesicht schlugen.

Runde 3 in Wiemelhausen: Der Vorsprung der 3 Fahrer betrug 1,5 Minuten und wir waren nur noch 60.

Mein Fahrfehler passierte im Lottental. Bis dahin konnte ich ohne größere Probleme mitrollen. Meine Beine fühlten sich sehr gut an und insgeheim sah ich mich schon in guter Position über die Ziellinie fahren, wenn alles so blieb wie es war. Die Gruppe arbeitete großartig und sehr diszipliniert zusammen. Keine Stürze und abwechselnde Arbeit in der Führung. Im Lottental fuhr ich ganz links auf der Straße und die Linkskurve Richtung Stiepel kam immer näher. Das Tempo wurde wie immer an diesem Gefahrenpunkt verlangsamt. Ich verbremste mich beim Abbiegen total, weil ich kurz davor war den hohen Bordstein zu berühren und zu stürzen. Das Tempo wurde direkt nach der Kurve verschärft und zwischen der Spitzengruppe und mir lag plötzlich ein 10m Abstand. Ich ärgerte mich wahnsinnig als sich die Gruppe die Berge hochschlängelte und  begriff, dass ich keinen Boden gut machen konnte. Ich gab alles und kämpfte mich erfolglos im roten Bereich mit mehr als 20km/h die Surkenstraße hinauf. Auf der Königsallee wurde das Dilemma noch größer. Die Gruppe beschleunigte und der Abstand zu mir wuchs weiter an, und alleine die Verfolgung anzutreten war ein sinnloses Unterfangen, welches mir alle Kräfte geraubt hätte. Und plötzlich donnerte ein Michael an mir vorbei, der wie ich aus der Spitzengruppe geflogen war und mich anwies mit ihm zusammen die Verfolgung anzutreten. Immer noch keine guten Aussichten, dachte ich, aber eine andere Alternative hatte ich auch nicht parat. Also, ballern. Michael und ich wechselten uns mit der Führungsarbeit ab und unser großes Glück war, dass selbst die Königsallee für so eine große Truppe mit Vollgas zu schmal ist. An Stellen wo das Feld abbremsen musste, um sich durch enge Passagen zu winden, donnerten wir mit höchster Geschwindigkeit durch. Der Anschluss war in Höhe der Hattinger Straße wieder hergestellt. Meine Beine brannten, der Puls bei  176/min, wertvolle Körner verbraucht.

Runde 4 in Wiemelhausen – die Letzte:  Die Spitzengruppe, die nur noch aus 2 Fahrern bestand lag 2 Minuten in Front. Der Dritte war zurück gefallen und lag 25 Sekunden vor uns. Wir mit 50-60 Fahrern.

In der letzten Runde musste ich der Verfolgungsjagd leider Tribut zollen, die mir viel abverlangt hatte. Meine Beine waren platt, der Kopf müde und ich fuhr eher im hinteren Teil des Feldes und kämpfte. An der Surkenstraße musste ich abreißen lassen. Wieder entstand auf der Königsallee ein Abstand zwischen mir und dem Feld. Und wieder überholte mich Michael und forderte erneute Arbeit von mir. Trotz aller Schmerzen, musste ich wirklich mal lachen. Im Schlepptau hatte Michael 2 weitere Fahrer. Zu Viert gaben wir alles. Gleich ist es vorbei, sagte ich mir immer wieder, den Schmerz in den Beinen ausblendend. Und wieder schlossen wir zur Spitzengruppe auf und nach einem wissenden und dankbaren Blick, den der unbekannte Michael und ich tauschten, beschleunigte ich im Sprint nochmals und fuhr über die Ziellinie.

Und wofür das alles? 100km in 2.27h – ein 41er Schnitt. Gesamt 46. Und 19. bei der Masters1-Wertung  nur 43 Sekunden hinter dem Gesamtsieger.

Jörg Jaksche sagte einmal: „Radsport tut immer weh“. Wie recht er hatte.


 

22.06.2010

Tim Staubach Schnellster beim Eifel-Ultra- Radmarathon 2010 oder: Qualität kommt von quälen 

 

Tim am Berg

Hier der persönliche Erfahrungsbericht von „unserem“ Tim Staubach, der beim Koblenzer Eifel – Ultra – Radmarathon am Pfingstsonntag das Feld aufgerollt und als erster den Zielstrich gesehen hat – leider nicht im Vereins-Outfit!:

„Nach der Verletzung von Thomas (Rippenbruch) fiel unsere für den Pfingstsonntag geplante Tilff-Bastogne-Tilff Tour dieses Jahr aus. Auf der Suche nach einer Veranstaltung, deren Streckenführung dem Fahrer Ähnliches abverlangt wie die belgische große Runde (Lüttich-Bastogne-Lüttich für Nicht-Rennfahrer), stieß ich auf den Koblenzer (Ultra) Eifel-Marathon mit 237km und 4100 Höhenmeter, der mir als angemessene Alternative erschien.

Um 3.00 Uhr war die Nacht vorbei, um 6.20 Uhr (Startzeit für den Ultramarathon ab 6.00 Uhr) ging es für mich mit zwanzig Minuten Verspätung auf die zuerst Gestarteten auf die Ultra-Marathon-Strecke. Und dort wurde ich von der gerade aufgehenden Sonne bei wolkenlosem Himmel in eine wunderschöne Landschaft mit Weinhängen, scheinbar unendlichen sattgrünen Wiesen, verschlafenen kleinen Ortschaften, sprudelnden Flüssen, mächtigen tollen Bergauffahrten und fast keinem Autoverkehr begleitet. Anders als erwartet stellten sich mir weniger kleine Hügel, sondern eher lange Anstiege in den Weg, die ich mich hinauf kämpfen musste.

Nach 80 Kilometern bekam ich an einer Verpflegungsstelle den Hinweis, dass ich mit ein bisschen Anstrengung unter die ersten 10 fahren könnte, weil ich mich mittlerweile auf den 11. Platz vorgearbeitet hatte. Die FahrerInnen des Ultramarathonis wurden bei jeder Verpflegungsstelle gezählt und notiert.

Nach dieser Info war das Rennfieber in mir erwacht. Noch 160 weitere Kilometer und demnach viele, viele Stunden im Sattel waren eine gute Basis für mein Vorhaben, ziemlich weit nach vorne zu fahren. Meine Beine waren locker, ich selbst fit und so machte ich mich auf die Verfolgung der ersten 10.

In Erinnerung geblieben ist mir der harte Kampf um Platz 8, sowie um die Plätze 1 und 2. Den achten Platz eroberte ich nach 10 Minuten am Berg mit mehreren Tempoverschärfungen, um vorbei zu kommen. Das war schwer, denn der andere Fahrer war wirklich gut, und ich ließ einige Körner.

Auf den nächsten 120 km arbeitete ich mich bis auf Platz 3 vor und erspähte schließlich die beiden vorn fahrenden Triathleten, die auf einer endlosen Geraden, auf ihren Lenkeraufsätzen liegend, ein irrsinniges Tempo vorlegten und sich dabei in der Führungsarbeit immer wieder ablösten. Mehrfach wollte ich aufgeben und die beiden ziehen  lassen. Das Loch zuzufahren war an diesem Tag wohl die schwerste Aufgabe. Alleine gegen den Wind kämpfte ich mich dennoch Meter um Meter an die beiden heran. Die Beine schmerzten, der Puls deutlich im oberen Bereich und noch so viele Radlängen, die die beiden Vorsprung hatten. Letzten Endes konnte ich meine Motivation, den ersten Platz vor Augen, hoch halten und gelangte erschöpft in den Windschatten der Triathleten um mich dort ein paar Minuten zu erholen. Dann lag ein weiterer langer und schwerer Anstieg vor uns und ich witterte meine Chance den beiden am Berg davon zu fahren. Bergauf kann ich irgendwie!

Die maximale Steigung von 16% kam mir entgegen und mit kräftigem Druck auf der Kurbel eroberte ich die Führung, die ich die letzten 40 km alleine im Wind verteidigte. Im Ziel wurde ich nach etwas mehr als 8h und einem Schnitt von fast 30 km/h applaudierend vom Koblenzer Verein empfangen – ein wirklich tolles Gefühl. Als Preis bekam ich eine gute Flasche Moselwein und einen großen Teller Spaghetti Bolognese.

 

Qualität kommt von quälen     –    Radsport rockt!

 

Transalp 2010

Kalte Dusche zum Abschluss

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Hier Luisas Bericht von der Jeantex Tour Transalp 2010 vom 27. Juni bis 3. Juli 2010 mit diesen Etappen:

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Im Rahmen unseres Rekordversuches uns eine Woche lang ausschließlich von Pasta und Gel zu ernähren, haben wir mit dem Rennrad die Alpen von Mittenwald nach Arco überquert. Einigen wird diese Veranstaltung auch als Jeantex Tour Transalp geläufig sein.

Die Rahmenbedingungen für unsere erste Teilnahme an diesem Rennen waren gut. Wir hatten die Reise zusammen mit fünf Teams von „Ruhr Racing“ aus Essen Kettwig und deren Begleitern organisiert und kamen so in den Genuß einer perfekten Rundumbetreuung, sodass wir uns ausschließlich auf’s Radfahren konzentrieren konnten.

Unsere anfänglichen Bedenken, die Tour könne sprichwörtlich in den Schnee fallen, haben sich als unbegründet erwiesen. Vielmehr haben es uns die hochsommerlichen Temperaturen noch ein wenig schwerer gemacht, die sieben Etappen mit Längen zwischen 90 und 130 km und jeweils etwa 3000 Hm zu überstehen. Am Samstag sind wir dann aber doch gesund und glücklich in Arco angekommen. Es war sogar noch Zeit, vor dem Fußballspiel endlich in den Pool zu springen – worauf wir uns schon die ganze Woche gefreut hatten.

Einziger Wermutstropfen war, dass die Abschlussveranstaltung am Samstagabend wegen sintflutartiger Regenfälle abgebrochen werden musste. Dies senkte nicht nur die über die sieben Tage angestaute Hitze um zehn Grad sondern brachte uns leider auch um die feierliche und wohlverdiente Übergabe der Finisher Trikots. Wir hoffen, sie werden uns zugeschickt und wir müssen sie nicht mit dem Rad beim Veranstalter abholen.“

Das „Team Ruhr-Süd“ – Luisa Bodanowski und Sebastian Schlitte erreichte Platz 54 in der Mixed-Wertung und hatte das Ziel nach einer Gesamtfahrzeit von 41Stunden, 21 Minuten und 3,8 Sekunden erreicht.

Ötztaler 2009

Die Herausforderung Ötztaler Radmarathon

Der Ötztaler Radmarathon wird teilweise auch als Weltmeisterschaft der Hobbyfahrer bezeichnet. Mit 238km und 5.500 Höhenmetern ist er einer der härtesten Radmarathons in Europa. Weltweit pilgern Radsportler Ende August in die Alpen um an diesem Radmarathon teilzunehmen. Die Startplätze sind limitiert, im Gegensatz zu den Radsportlern die am Ötztaler teilnehmen möchten. Daher werden die Startplätze verlost. RSCler Thomas gehörte zu den Glücklichen und konnte am Ötztaler teilnehmen. 

Hier ein paar Impressionen vom Ötztaler Radmarathon 2009, an dem am 30. August auch unser Thomas, damals 60 Jahre jung, in bestechender Form teilnahm. Thomas benötigte für die 238 Kilometer und 5.500 Höhenmeter nur 10 Stunden und 26,3 Sekunden!!!
Herzlichen Glückwunsch zu dieser hervorragenden Leistung, lieber Thomas!

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